Top 20 Sehenswürdigkeiten in Tambow

Tambow ist nicht das beliebteste Touristenziel, die meisten Menschen kommen auf Geschäftsreisen hierher, besuchen Freunde oder kommen zufällig dorthin. Und das ist völlig vergeblich – die Stadt hat einen gewissen Charme echter russischer Provinzialität, der eher für das 19. und frühe 20. Jahrhundert als für unsere dynamische Zeit charakteristisch ist.

In Tambow gibt es viele wunderschöne Kathedralen und Stadtvillen aus vergangenen Jahrhunderten, ohne die man sich das Aussehen einer Stadt in Zentralrussland nicht vorstellen kann. Es gibt hier sogar eine katholische Kirche, die sich durch ausgeprägte gotische Merkmale von den übrigen Gebäuden abhebt. Zu den interessantesten Orten zählen das Sündenmuseum und das Medizinmuseum, ein sehr charakteristisches Denkmal zu Ehren des Tambower Bauern und das Gebäude des Dramatheaters.

Was gibt es in Tambow zu sehen und wohin?

Die interessantesten und schönsten Orte zum Wandern. Fotos und eine kurze Beschreibung.

Aseevs Nachlass

Heute handelt es sich um einen Museumskomplex bestehend aus einem Haus, einem Park und einem Brunnen. Früher war es ein Herrenhaus, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts für den Industriellen M. V. Aseev erbaut wurde. Das Gebäude wurde nach dem Projekt des Moskauer Architekten L. N. Kekushev im Jugendstil, Klassizismus und Barock errichtet. Auf seinem Territorium befanden sich seit den 1920er Jahren ein Waisenhaus und ein Sanatorium. Das Anwesen wurde nach der Restaurierung im Jahr 2014 als Museum eröffnet.

Gemeinschaftsstraße

Eine der zentralen Straßen der Stadt mit Fußgängerzone, traditionell „Tambov Arbat“ genannt. Entlang der gepflasterten Allee stehen steinerne Kaufmannshäuser aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert, geschmiedete Laternen, dekorative Blumenbeete und Bänke. Heute sind die ehemaligen Handelsgeschäfte moderne Geschäfte und Cafés. st. Kommunal ist einer der schönsten Teile von Tambow.

Gostiny Dvor

Das Gostiny Dvor-Gebäude wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit dem Geld lokaler Kaufleute erbaut. Es ist im Stil des russischen Klassizismus gestaltet: Entlang des Umfangs befinden sich Reihen massiver Säulen, der zentrale Eingang ist in Form eines Portikus gebaut. Der letzte Umbau des Komplexes wurde in den 1980er Jahren durchgeführt, um die Verkaufsfläche zu vergrößern. Heute gibt es in Gostiny Dvor ein Einkaufszentrum.

Verklärungskathedrale

Die älteste orthodoxe Kirche der Stadt, erbaut Ende des 18. Jahrhunderts mit Spenden des Tambower Kaufmanns M. Borodin. Der dreistufige 42 Meter hohe Glockenturm wurde 1817 hinzugefügt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts galt die Kathedrale als eine der schönsten in der Region, doch in den 1930er Jahren, nach der Schließung, war davon keine Spur mehr einstiger Glanz: Der prächtige Glockenturm wurde abgebaut, das Hauptgebäude dem Heimatmuseum übergeben. In den 1990er Jahren wurde der Tempel der russisch-orthodoxen Kirche zurückgegeben, in den 2000er Jahren wurde der Glockenturm wieder aufgebaut.

Kasaner Kloster

Das Kloster wurde in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gegründet, sein modernes architektonisches Aussehen erhielt der Gebäudekomplex jedoch erst im nächsten Jahrhundert. Die Einrichtung war im Zeitraum 1920-90 nicht tätig, auf ihrem Territorium befanden sich Zweigstellen des GubChK und des NKWD. Von allen Gebäuden des Klosters kann man die 1796 errichtete und in der für orthodoxe Kirchen untypische „Griyzal“-Technik bemalte Kirche der Kasaner Ikone der Muttergottes sowie die Kirche im Namen unterscheiden von Johannes dem Täufer, erbaut 1831. Besondere Aufmerksamkeit verdient der Glockenturm – der höchste im Zentralrussland (über 100 Meter) und der zweitgrößte in Russland. Es wurde als Ersatz für das zu Sowjetzeiten abgerissene Gebäude errichtet.

Himmelfahrtskloster

Frauenkloster, gegründet im 17. Jahrhundert. Seine hellen und malerischen Tempel gelten als die schönsten in der Region Tambow. Von der Haupt-Himmelfahrts-Kathedrale kann man den Blick einfach nicht abwenden, von der Seite gleicht sie einem Märchenturm. Das Gebäude wurde in den 2000er Jahren erbaut. In der Nähe befinden sich die älteren Tempel des Klosters – die Kirche der Ikone der Schmerzhaften Muttergottes aus dem 19. Jahrhundert und die Kirche des Hl. Johannes von Kronstadt aus den späten 1990er Jahren.

Kirche der Erhöhung des Heiligen Kreuzes

Eine katholische Kirche, die für Vertreter der polnischen Gemeinschaft (hauptsächlich bestehend aus Rebellen, die nach dem Aufstand von 1863 an diese Orte verbannt wurden) erbaut wurde und Ende des 19. Jahrhunderts in Tambow lebte. Die Kirche wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts im gotischen Stil erbaut. Das Hauptmaterial der Fassade ist roter Backstein. Die Kirche hatte eine Bibliothek und einen Wohltätigkeitsverein. Nach der Restaurierung in den 1990er Jahren wurden die Gottesdienste in der Kirche auf Kosten Polens wieder aufgenommen.

Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit

Bis zum 18. Jahrhundert stand an der Stelle der Dreifaltigkeitskirche eine Holzkirche. Das erste Steingebäude wurde 1771 errichtet, aber durch einen Brand zerstört. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde eine zweite Steinkirche errichtet, die in den 1930er Jahren bis auf die Grundmauern abgetragen wurde. Das Gebäude wurde erst in den 2000er Jahren in seiner historischen Form mit geringfügigen Abweichungen wiederhergestellt. Das neue Gebäude erwies sich als majestätisch und anmutig.

Lazarevsky-Tempel

Die Geschichte des Tempels begann mit dem Bau einer Unterkunft für Kranke und Waisen. Die Einrichtung wurde nach dem Heiligen Lazarus benannt, da er als Schutzpatron der Waisen und Armen gilt. In einem der Räumlichkeiten des Tierheims wurde eine Hauskirche eröffnet, die zum Prototyp des modernen Tempels wurde. Zu Sowjetzeiten wurden alle Gebäude für andere Zwecke genutzt, in den 1990er Jahren wurde ein Teil des Territoriums an die Russisch-Orthodoxe Kirche zurückgegeben und der Tempel nahm seinen Betrieb wieder auf.

Dramatheater Tambow

Die Theaterbühne Tambow wurde im 18. Jahrhundert von G. R. Derzhavin, einem bekannten Dichter und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, während seiner Amtszeit als Gouverneur gegründet. Die allerersten Aufführungen fanden in seinem Haus statt, später wurde ein separates Gebäude errichtet. Das Theater entwickelte sich im 19. Jahrhundert aktiv und setzte diesen Trend in der Sowjetzeit fort. Heute befindet sich die Bühne im malerischen Herrenhaus der Noble Assembly aus dem Jahr 1897.

Regionales Heimatmuseum Tambow

Das Museum wurde 1879 gegründet. Die Sammlung befand sich zunächst im Gebäude der öffentlichen Bibliothek und wurde dann in das Haus der Gesellschaft für öffentliche Lesungen verlegt. Zum dritten Mal wurden die Ausstellungen in die Verklärungskathedrale verlegt, wo sie bis 1994 untergebracht waren. Die Mittel des Museums wurden durch Privatsammlungen, archäologische Funde und Exponate der Akademischen Archivkommission von Tambow ergänzt.

Museum und Ausstellungszentrum der Region Tambow

Der Komplex wurde 2010 auf dem Gelände des ehemaligen Kaufmannshauses, das M. L. Shorsov gehörte, als Zweigstelle des Regionalmuseums für lokale Überlieferungen Tambow eröffnet. Der Bereich des Zentrums wird zur Organisation von Wechselausstellungen sowie zur Demonstration von Sammlungen zur neuen und jüngsten Geschichte der Region Tambow genutzt. Das Personal des Komplexes fungiert als Organisator verschiedener patriotischer Veranstaltungen.

Hausmuseum von G.V. Tschitscherina

Das Museum wurde 1987 in einem Holzhaus eröffnet, in dem in der Zeit von 1877 bis 1886 die Familie Tschitscherin lebte, aus der der Diplomat und talentierte Staatsmann G. V. Tschitscherin stammte. Die Sammlung umfasst mehr als 3.000 Exponate und besteht aus persönlichen Gegenständen, Möbeln, Einrichtungsgegenständen, Fotografien, Dokumenten, Briefen und Büchern. Im Inneren werden die Einrichtung und die Atmosphäre des 19. Jahrhunderts nachempfunden.

Museum für Geschichte der Medizin

Das Museum wurde in den 1970er Jahren auf Initiative städtischer Krankenhausärzte im Regionalzentrum für medizinische Prävention Tambow eröffnet. Die Sammlung des Museums ist von wissenschaftlichem Interesse und besteht aus medizinischen Werken, gedruckten Veröffentlichungen, Manuskripten, Fotografien, Dokumenten und seltener thematischer Literatur (einige Bücher stammen aus dem 18. Jahrhundert). Es gibt auch eine Ausstellung mit Auszeichnungen, einer Sammlung medizinischer Geräte und Medikamente.

Sündenmuseum

Anatomisches Museum an der Staatlichen Universität Tambow, das verschiedene menschliche Pathologien zeigt. Die Sammlung wurde von einem Pathologen erstellt und befand sich ursprünglich in einem der Räume der Leichenhalle. Bei den Exponaten handelt es sich um konservierte Embryonen aus dem Körper von Frauen, die von schlechten Angewohnheiten abhängig sind, und von kranken Frauen, sowie um Teile des menschlichen Körpers mit verschiedenen Missbildungen, die man nicht ohne Schaudern betrachten kann.

Kunstgalerie Tambow

Das Kunstmuseum befindet sich auf dem Gelände eines historischen Gebäudes aus dem späten 19. Jahrhundert – dem Naryshkin-Lesesaal. Die Sammlung umfasst mehr als 5.000 Exemplare, nur wenige Hundert sind in den Hallen ausgestellt. Die Galerie wurde 1890 auf Initiative des kaiserlichen Oberkämmerers E. D. Naryshkin gegründet. Zunächst vereinte die Einrichtung eine Bibliothek und eine Kunstabteilung, die Büchersammlung zog bereits in den 1980er Jahren an einen anderen Ort.

„Tambow-Mann“

Die Skulptur wurde 2007 auf der Böschung inmitten eines kleinen Parks aufgestellt. Das Denkmal stellt einen armen und unterdrückten Tambow-Bauern des frühen 20. Jahrhunderts dar – einen harten Arbeiter, einen Leidenden, einen Bewahrer des Glaubens und einen Vertreter des zahlreichsten und schwächsten Teils der Gesellschaft. Der Mann blickt sehnsüchtig auf die Fürbittekathedrale und hält ein Brustkreuz in der Hand, auf einen Pflug gestützt.

Zoobotanisches Zentrum

Der Zoo wurde 2005 auf Basis der TSU eröffnet. Zuerst ließen sich darin Wildschweine, Kamele und Strauße nieder, später kamen exotische Insekten, Affen, Reptilien und Vögel hinzu. Das Zoobotanische Zentrum ist in erster Linie eine Plattform für wissenschaftliche Forschung von Universitätsstudenten, die Ausstellungsfunktion spielt eine untergeordnete Rolle, dennoch sind Besucher hier immer willkommen.

Park für Kultur und Freizeit

Zentraler Stadtpark mit zahlreichen Attraktionen, Spielplätzen, Cafés. Seine Geschichte erstreckt sich über etwa 180 Jahre. In den 1930er Jahren wurde hier auf Initiative des Gouverneurs ein öffentlicher Garten angelegt. Im Park spielte eine Blaskapelle, abends wurde ein Feuerwerk veranstaltet und im Winter war eine Eisbahn in Betrieb. Nach der Revolution und der Sanierung entstanden ein Brunnen und Gipsskulpturen. Heute ist die Fläche des Parks durch den Bau des Einkaufszentrums deutlich kleiner geworden.

Ufer des Flusses Tsna

Der Stadtdamm ist einer der malerischsten Orte der Stadt. Es ist zum Spazierengehen, Entspannen und Betrachten der mit Grün bedeckten Ufer des Flusses Tsna ausgestattet. Bei einem Spaziergang am Wasser kann man sogar vergessen, dass man sich in der Stadt befindet – an manchen Stellen verdeckt dichtes Dickicht die Sicht auf Gebäude und Straßen. Die Länge des Dammes beträgt ca. 2,5 km, er besteht aus zwei Ebenen: Die erste verläuft direkt am Fluss, die zweite ist höher.